Analysenverzeichnis

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NameKatecholamine im Plasma
MaterialEDTA
Nachforderbarkeitnicht möglich
MethodeLC-MS
Präanalytik - Blutentnahme unter stressfreien Bedingungen am liegenden, nüchternen Patienten
- Abnahme aus liegender Flexüle nach mindestens 20 Minuten Ruhepause (liegend)
- kühl lagern
- wenn kein zeitnaher Transport (innerhalb von 6 Stunden) ins Labor möglich ist, sollte das EDTA-Blut zentrifugiert und das Plasma in ein zweites Röhrchen abpipettiert und tiefgefroren werden
- 12-14 Stunden vor der Blutentnahme Verzicht auf Alkohol, Kaffee, Tee, Nikotin, Käse, Bananen, kakao- und vanillehaltige Produkte und Nüsse
- schwere körperliche Arbeit und Sport sollten ebenso vorher vermieden werden
- folgende Medikamente (falls medizinisch vertretbar) sollten 5 Tage vor Untersuchungsbeginn pausiert werden: α-Methyldopa, Barbiturate, Chlorpromazin, Clonidin, Diuretika, Guanethidin, Reserpin, Salicylate, Sedativa, ß-Rezeptor-Blocker, Sulfonamide, Tetracycline, Vitamin B und C, Nasen- und Hustentropfen, Bronchodilatoren (Theophyllin) und Appetitzügler.
Analysezeiten 1x wöchentlich
Indikation - V.a. einen katecholaminproduzierenden Tumor
- Phäochromozytom (auch i.R. eines PGL-Syndrom, MEN-2, einer Neurofibromatose (NF-1) oder VHL-Syndrom)
- Zur Differenzialdiagnose einer sekundären arteriellen Hypertonie (therapierefraktär, bei intermitt. Blutdruckkrisen)
- Neuroblastom
  Dieser Parameter wird in einem Auftragslabor bestimmt (Originalbefunde verfügbar).
Beschreibung Als Katecholamine bezeichnet man die biogenen Amine Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin sowie deren Metabolite Metanephrin, Normetanephrin, 3-Methoxytyramin, Vanillinmandelsäure und Homovanillinsäure. Sie fungieren als Neurotransmitter und nehmen durch ihre sympathische Wirkung auf Alpha- und Beta-adrenerge Rezeptoren Einfluss auf das Herz-Kreislaufsystem.
Diagnostisch wird eine Bestimmung der Katecholamine bei V.a. sympathiko-adrenale Tumore (Neuroblastom, Phäochromozytom, Paragangliom) durchgeführt. Die klinische Symptomatik eines Phäochromozytoms ist vielseitig. Die typische Symptom-Trias besteht aus paroxysmaler Hypertonie, Schweißausbrüchen und Tachykardien (Palpitationen).
Adrenalin und Noradrenalin werden episodisch sezerniert und haben im Gegensatz zu Metanephrin und Normetanephrin (Unterscheidung von freiem und totalem) eine kurze Halbwertszeit. Die getrennte Bestimmung von freiem Normetanephrin und Metanephrin im Plasma hat die höchste Sensitivität und Spezifität zur Diagnostik des Phäochromozytoms und des funktionellen PGL. Plasma ist der angesäuerten 24-Stunden-Sammelurin-Untersuchung vorzuziehen. Normale Werte schließen diese Tumoren aus, wenn klinisch und durch bildgebende Verfahren kein Verdacht besteht.
Als Screeninguntersuchung auf ein Neuroblastom (Tumor vor allem im Kleinkindalter) wird die Bestimmung von Vanillinmandelsäure und Homovanilinsäure im Urin zusätzlich zu totalem Normetanephrin und Metanephrin empfohlen. Außerdem sind für die Diagnostik des Neuroblastoms molekulargenetische Untersuchungen wesentlich.
Im Nebennierenmark werden 91% der im Plasma befindlichen Konzentrationen des Metanephrins und 23% des Normetanephrins produziert. Somit ist die Zufuhr von der Katecholaminproduktion abhängig, jedoch nicht von deren Ausschüttung. Folglich ist dies für die Befundbeurteilung von Graubereichwerten entscheidend, da bei Patienten mit grenzwertigen Konzentrationen von Metanephrin und Normetanephrin bei gleichzeitig normwertigen Noradrenalin und Adrenalinkonzentrationen eher ein Phäochromozytom ursächlich ist, als bei Patienten mit der umgekehrten Befundkonstellation. Dieser falsch-positive Befund wäre eher durch eine sympathiko-adrenale Aktivierung oder durch sympathomimetische Medikamente erklärbar.
Weitere diagnostische Schritte bei Graubereichbefunden: - Absetzen störender Medikamente, - Bestimmung von freiem Metanephrin und Normetanehrin im Urin oder Adrenalin und Noradrenalin im Blut oder Urin, - Clonidin-Test, - die Bestimmung der Quotienten Normetanephrin/Noradrenalin (falsch positiv </= 0,52) und Metanephrin/Adrenalin (falsch positiv </= 4,2) im Plasma.